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plattenkritiken 2010

lou rhodes - one good thing
(motion audio/rough trade)

"all it takes is one good thing to happen" singt lou rhodes auf ihrem neuen album, in ihrem ersten lied. sie singt in den höchsten höhen, zerbrechlich und gebrochen. nur langsam baut sich das stimmvolumen der sängrin aus. vielleicht ist der opener "one good thing" ihr heimliches juice newton lied. die letzten verse des songs singt rhodes mit dem stimmvolumen einer soulsängerin, kraftvoll und kraftlos zugleich. "one good thing" ist das dritte studioalbum von lou rhodes. es ist ein trauriges album, in dem die wiederkehrenden motive um verlust, trennung und tod kreisen. lou rhodes, ex-frontfrau von "lamb", kommt aus manchester. das album spielte sie mit lamb-partner andy barlow in dessen heimstudio ein. in den elf liedern singt sie mit einer entwaffnenden offenheit über ihr privates leben der vergangenen zwei jahre, sie singt über den tod ihrer schwester janey. "one good thing" besteht beinahe ausschließlich aus live takes, die lieder sind minimal überarbeitet, overdubs gibt es kaum. es ist ein intimes werk, in der wir der sängerin und die sängerin sich sehr nahe kommen. dominiert vom gesang, durchzogen von einer sanftmütigen, alle lieder verbindenen harmonie. lou rhodes fragt in dem letzen lied: "why wait for heaven till we die?" ihre frage bleibt unbeantwortet, während die gitarre leise in ein nichts dröhnend das album beendet. die harmonie gerät aus ihrer bahn. dennoch war selten ein album-titel so passend gewählt.
(jf)

lou rhodes @ myspace