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plattenkritiken 2010

midlake - the courage of others
(bella union/coop)

freunde, ganz ehrlich, ich bin nicht mit dem backkatalog von jethro tull oder genesis vertraut. noch deutlicher gesagt, ist mir der auch relativ schnuppe (man kann sich schließlich nicht in jede musikalische epoche eingraben! ;0)), einiges was mir von diesen 70er rockbands und anderen weggenossen in der vergangenheit zu ohren gekommen ist, fand ich sogar ausgesprochen scheußlich.
so verwundert es mich schon ein wenig, dass fast überall in der fachpresse vergleiche jener bands zu midlake und ihrem neuen album "the courage of others" gezogen werden.
doch ist diese verwunderung tatsächlich nur ein nebenprodukt. viel wichtiger ist die begeisterung, welche das hören von "the courage of others" - nach vierjähriger pause das dritte album der texaner - bei mir auslöst. richtig, midlake liefern für mich hier einen der besten longplayer des bisherigen jahres ab. unglaublich eindringlich, pathetisch und düster geht es gleich mit dem opener "acts of man" los. "small of mountain" bildet den nächsten höhepunkt und so geht es fast durchgehend weiter. erstaunlicherweise gelingt es midlake mit ihrer klassischen bandbesetzung und einem irgendwie eher unaufgeregt klingenden "rocksound" (jethro tull und so?!) auf "the courage of others" eine ungemein dichte atmosphäre zu erzeugen. in kombination mit den tiefen vocals des frontmanns tim smith führt dies ein ums andere mal zu gänsehaut ähnlichen effekten.
einen kritikpunkt den ich jüngst in besprechungen zu dieser cd immer wieder gelesen habe lautete schließlich, dass die meisten songs doch sehr ähnlich, zu ähnlich klingen würden. ich würde aber eher sagen, dass dieses album auf hohem niveau in sich einfach sehr geschlossen ist und keine wirklichen ausfälle zu verzeichnen hat.
(mf)

midlake @ myspace