the national - high violet

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(4ad/beggars)
kaum eine platte wurde mit dermaßen viel vorschußlorbeeren geschmückt,
wie das neue fünfte werk von the national aus new york (eigentlich sind
es ja gebürtige landeier aus ohio...).
mittlerweile haftet dem quartett ein kultstatus an, wie ihn eigentlich
nur pavement in den 90ern hatte. ihr geheimnis liegt wahrscheinlich
in dem sakralen und pathetischen, aber niemals peinlichen gestus und
sound der band, die warm von dem einzigartigen bariton ihres sänger
matt berninger umgeben wird.
es ist schon eine tolle wandlung geschehen seit ihrem debutalbum von
ende 2001. aus einer vom wave der 80er geprägten band ist bis heute
eine der prägendsten bands des neuen indie-collegepop-sounds der usa.
die meßlatte der beiden feinen vorgängeralben "boxer" und "alligator"
war wirklich recht hoch, doch auf "high violet" schaffen es the national
diese hürde locker zu überspringen. das werk zeichnet sich weniger durch
einfache eingängigkeit und popsongwriting aus, als vielmehr durch intelligent
inszenierte rhythmen und arrangements aus, die beim zweiten oder dritten
hören anfangen einen zu verzaubern. man scheint sich auf dem album bewußt
vom typischen popschema verabschiedet zu haben. stattdessen stricken
sie die songs eher nach dem modell der klassischen musik zusammen und
verfrachten das thema eines songs in immer neue soundstrukturen. das
gelingt zwar nicht immer bei allen elf songs auf "high violet", doch
im vergleich zu dem was man sonst derzeit an neuen alben 2010 zu hören
bekommt, ist dieses werk definitiv zu einem der wichtigsten alben 2010
zu zählen. wenn es überhaupt etwas zu bemängeln gäbe, ist es die tatsache,
das man dem album seinen doch sehr langen aufnahmeprozeß und den einfluß
"vieler köche" bei einigen songs doch anmerkt. das schmälert aber keineswegs
den tollen gesamteindruck. die brooklyner nachbarn sufjan stevens und
justin vernon (bon iver) durften auch mitwirken, was bei einigen songs
den hymnus noch herrlich verstärkt. dazu hat man mit "bloodbuzz ohio"
eine top-radosingle am start und mit dem genialen hymnischen "conversation
16" einen der besten indie-hymnen der letzten jahre geschaffen. was
will man also mehr?
(benny ruess).
the
national @ myspace
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