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ok
go - of the blue colour of the sky
(capitol/emi)
es ist immer schwierig, wenn eine musikband für ihre videos und
weniger für die musik bekannt ist. "ok go" ist so eine
band. 2005 sprach die ganze musik- oder besser videowelt von den musizierenden
amerikanern, die choreographisch anspruchsvoll, über laufbänder
tanzten. die dem video zugehörige single "here it goes again"
war eine eher anspruchslose rock-pop nummer, ein radiohit, nicht mehr
und nicht weniger. das dritte album von "ok go" widmet sich
einem dem titel "of the blue colour of the sky" folgenden
konzept, in anlehnung an eine pseudowissenschaftliche studie a.j. pleasonton‘s
aus dem 19 jh: "the influence of the blue ray of the sunlight
and of the blue color of the sky". im booklet des albums werden
versen farben zugewiesen und diesen farben themen. grüngelb steht
für "unfoundet or wildly broad claims", dunkelblau
für "figuring it all out" oder grünblau für
"things that, in retrospective, proved to be wrong". daraus
ergeben sich farbdiagramme, die aufzeigen, welches lied welche themen
behandelt. dieses prinzip wird auch für betonungen, wortgebrauch
usw. durchgeführt. was dabei herauskommt, sind flashige diagramme,
farbenfroh, leuchtend: ein fest, mehr für die sinne als für
den geist. doch das konzept verdeutlicht: alles hängt zusammen;
das album ist eine ansammlung von liedern, von themen, von klängen.
es geht nicht um den einen hit, um das eine video, sondern um die musik
als allumfassendes, um das album als ansammlung von musik. dieses konzept
scheint plausibel, denn die band ist erwachsen geworden. "of the
blue colour of the sky" ist ein großartiges album, voll
von funkigen medodien, anspruchsvollen harmonien und komplexen arrangements.
es erinnert sowohl musikalisch als auch stilistisch an das von den "charlatans"
chronisch unterschätze "wonderland". damit gelingt
"ok go", wie einst den "charlatans", ein comeback,
bei dem sich die band auf musikalische qualität konzentriert. auch
wenn "ok go" damit zukünftig hoffentlich nicht mehr
die band mit dem laufband video ist, haben sie es nicht verlernt, sich
erfolgreich zu vermarkten; denn pseudowissenschaften haben immer etwas
zwielichtiges, ein ziel hinter dem ziel, einen anspruch ohne anspruch.
wenn die musik jedoch so gut ist, wie auf "of the colour of the
blue sky", stört das nun wirklich niemanden.
(jf)
ok
go @ myspace
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