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(saddle creek/cargo)
"why is the night sad" fragt orenda fink (azure ray, art in manila,
o+s) in ihrem dem vers gleichnamigen opener ihres neuen albums. antworten
werden wir vergeblich suchen. anstelle dafür singt orenda von persönlichen
erfahrungen, die unweit von allgemeingültigen beobachtungen liegen.
"what you have lost makes itself known" singt orenda fink. schmerzlicher
kann für die von der wirtschaftskrise getroffene amerikanische bevölkerung
kaum ein vers sein.
orenda fink ist in bimingham, al, geboren. nach einer langen reise über
athens, ga, und omaha, ne, ist sie nun in los angeles, ca, an der westküste
der vereinigten staaten angekommen. eine reise, die sie insbesondere
durch die südstaaten des "land of the free and home of the brave" geführt
hat. eine reise durch die musikalischen traditionen des folk, bluegrass
und country. musikalische traditionen, die sie auf ihrem zweiten und
aktuellen soloalbum "ask the night" verarbeitet und mit instrumentaler
und doch stets spirituell puristischer vielfalt der genres einspielt:
wir hören slide gitarre, mandoline, banjo, akkordeon, kontrabass und
orgel.
im zentrum des albums steht der song "the garden". eine folkloristische
ballade; in der literatur würde man wohl von einer parabel sprechen:
"what you sow in your garden keeps growing on earth and in heaven for
eternity. love and peace will fill your heart, fall from branches that
you planted yourself." der mensch als "gärtner" seines lebens, selbstbestimmung
in zeiten der krise. "the garden" erinnert an die lieder von meg bairds
("espers") grandiosem debut "dear companion": folklore vermischt sich
mit neo-hippietum; puritisch und traditionell arrangiert, gesungen mit
einer elfenhaften stimme. "the garden" erinnert auch an bob dylans "don't
think twice, it's alright"; weniger dynamisch, aber vergleichsweise
hoffnungsvoll - bei allem verlust. so heißt es bei orenda im chorous:
"if you lose your home and you lose all you've have worked for, if you
lose it all, it's alright".
immer wieder singt orenda fink von naturbildern. diese funktionieren
als metaphern auf die moderne zeit und persöliche erfahrungen oder einfach
nur als bilder und spirituelle beobachtungen. "there's a rain coming
down to the valley below", singt orenda in "high ground", einem überragenden
bluegrass-song, "and i know just how they feel. cause when the water
raises they start to look for high ground. just like me when you come
around." naturbilder sind teil der von orenda fink aufgenommen musikalischen
traditionen und finden sich nicht selten in modernen texten von lyrikern
der westküste. sie sind teil von orendas reise durch die vereinigten
staaten; als naturgewalt und vielfalt, zerstörung und schöpfung, als
kreislauf des lebens in zehn liedern.
jf
orenda
fink @ myspace
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