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rotifer - the children on the hill
(monkey/broken silence)
da sitzen sie beieinander, die zwei kinder, "the children on the
hill". auf einem grasgrünen hügel über einer englischen
stadt sitzen sie, nah einem stacheldrahtzaun, der herausragt aus diesem
kleinen abschnitt modernen lebens. er reicht hinaus ins dörfliche
und über den bildrand in das reale leben. über der stadt schwebt
derweil ein militärhubschrauber: der krieg ist überall, er
hat uns infiltriert, er schleicht sich durch unsere straßen, ein
exportgut, das ungewollt zum importgut gediehen ist. während bei
rotifer jegliche neoromantik, jede art der verklärung einer sachlichkeit
weicht, glaubt man in deutschland fälschlicherweise immer noch,
nicht so recht am krieg beteiligt zu sein. während distelmeyer
bubblegum schlager säuselt, sucht robert rotifer, heimat canterbury,
andere perspektiven: "why did we leave the trees? an eternity
ago the creatures huddled in the snow looked out for one another".
mit der leichtigkeit eines richard hawley und der lyrischen simplizität
eines alltagsphilosophen setzt sich rotifer in die züge und beobachtet
das beobachtetwerden, distanziert sich von distanz und wirft eine gläubige
neoliberale aus seinem song, nachdem sie schönheit im brutalen
weltherrschertum preist. in der ehrlichkeit und einfachheit mit der
rotifer die alltägliche fremde in den eigenen straßen aufzeigt,
liegt die stärke und die glaubwürdigkeit seines albums. unprätentiös
wie ein kind auf dem hügel erzählt er uns unser leben und
spricht aus, was die kinder über der stadt denken: "who’s
left to hug us?" die antwort finden wir irgendwo zwischen miltärhubschrauber
und stacheldraht. und doch gibt es einen da draußen, der die hoffnung
noch nicht ganz aufgegeben zu haben scheint: "if you want you
can hug me, dear".
(jf)
rotifer
@ myspace
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