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(cooperative/universal)
oder die summe der einzelnen teile pt. 1
jedes jahr aufs neue gibt es sie, die golddublonen unter all den neuerscheinungen,
jene alben die niemand auf dem zettel hatte, die zufällig da und so
unerwartet schön sind, dass man sich verwundert die ohren reibt und
noch mal den von der plattenfirma zur verfügung gestellten anpreisungsbeipackzettel
genau studiert.
wo kamen die denn jetzt her und hat sich das irgendwie angekündigt,
vielleicht im mitwirken bei zu unrecht unbeachteten geheimtipps, von
denen man mal lobeshymnen gehört hat, ohne zu reagieren.
in diesem fall sind die informationen rar: zwei schotten ohne aufsehen
erregendes wirken stellen hier ihr debüt vor und waren mit ihrer ersten
single mal lieblinge der woche beim nme.
tscha also der titel ist nun nicht grade der jules rimet unter den musikpreisen,
umso spektakulärer aber ist die musique, die in sachen klugmoderner
synthieelektropop die letzte "hot chip" veröffentlichung älter
aussehen lässt als matula. das war jetzt schon ein bisschen fies, ich
mag "hot chip" und auch deren letztes album war respektabel,
aber dies hier klingt im vergleich dann doch frischer und ein stück
abgedrehter.
vom ersten bis zum letzten track schlagen die beiden lässig eine brücke
von klassikern der 80er wie "omd" oder "erasure"
gemixt mit discobeats à la georgio moroder, aktuellen laptopspielereien
und so mitreißend fröhlichen melodien, dass ich mich die reichlich unglamouröse
treppe am hauptbahnhof nord runtertanzen sah.
quasi als sahnestückchen obendrauf fügt sich die wohlklingende, manchmal
schmeichelnde, manchmal drängende stimme des sängers adem in den sound
ein und auch die berüchtigten verfremdungseffekte tun den songs wie
heart murmurs, cavalier oder die eingangs erwähnte lieblingssingle des
nme "brow beaten" gut statt weh.
ein wunderhübsches debüt!
(da)
silver
columns @ myspace
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