the daredevil christopher wright â in deference to a broken back

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(affairs of the heart/indigo)
es
sind traurige und tragische verse, die jon sunde bereits zu begin auf
dem debutalbum von âthe daredevil christopher wrightâ singt: âi die,
on the way to the hospital i die, you cry, all the way from the funeral
you cryâ. musikalisch wird sein gesang von einem klagenden geigenspiel
begleitet; man möchte meinen, dies ist der beginn einer neooperette.
doch im verlauf des albums orintieren sich die musiker jon sunde, jesse
edgington und jason sunde zunehmend am modernen folkpop (fraglos mehr
am pop als am folk) nordamerikas, die lyrische tragik bleibt leitmotiv
des albums. ähnlich wie sufjan stevens brilliantes âcasimir pulaski
dayâ ist das songwriting an realen schicksalen orientiert, musikalisch
unterscheiden sich die lieder auf âin deference to a broken backâ jedoch
von stevens. weniger puristisch, vielmehr verspielter sind die melodien
des aus wisconsin stammenden trios âthe daredevil christopher wrightâ.
ab und an fühlt man sich an westcoast einflüsse erinnert; an bands des
barsuk labels, an eine musikalische leichtigkeit zwischen rock und pop,
die sunde und co jedoch stets im lyrischen brechen. produziert ist âin
deference to a broken backâ von justin vernom (âbon iverâ); mit einem
hang zum theatralischen (möglicherweise durch seine letzte arbeit mit
anais mitchell beeinflusst) trägt der gesang sundes die songs, kontrastiert
gekonnt das musikalische spiel. und doch ist das debut ein wenig kraftlos;
vielleicht mag dies an der musikalischen einfachheit vieler arrangements
liegen, vielleicht an den erdrückenden texten. ich frage mich, ob ich
weinen oder tanzen soll.
jf
the
daredevil christopher wright @ myspace
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