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the sadies - darker circles

the sadies - darker circles (yep roc/cargo)

es hakt in der soundanlage, in der gitarre, die kreischend und ganz unvermittelt das neue album der "sadies" beginnt. doch der zustand währt nicht lange. schnell findet sich eine beschwingte popmelodie mit nachhaltigen folkeinflüssen. das album "darker circles" beginnt mit "another year again" und erinnert an die musik der englischen "the coral": unbeschwert und eingängig. der zweite song, "cut corners", wächst sich mit in den vordergrund gemischter countrygitarre zu einer westernballade aus, stets an der grenze zum psychedelischen. "the sadies" kommen aus toronto, kanada, und sind dallas und travis good, mike belitsky und sean dean. lyrisch kreist "darker circles", ganz dem albumtitel entsprechend, um themen wie trostlosigkeit, liebe und aufgabe. der opener "another year" mag der archetyp dieses konzeptuellen denkens sein. in ihm finden sich die motive, die einem im verlauf des albums stetig wieder begegnen. die kanadier musizieren vielfältig: neben banjo und countrygitarre entdecken sie in "choosing to fly" die keltischen wurzeln der folkmusik und singen das lied - entsprechenden der folkloristischen tradition - als gemeinschaft. "the sadies" kennen ihre musikalischen genres und deren traditionen sehr genau und doch wirken die einflüsse aus folk und country wie maniristische genrezitate, klar kalkuliert, ohne eigenwert. "darker circles" ist eine ansammlung von liedern ohne musikalisches konzept. es ist schwierig einen eigenen stil der band auszumachen, zu sehr definieren sich die kanadier über maniristische ausschmückungen. da wünscht man sich dann doch, dass es öfter mal haken würde, in der soundanalge.

jf

the sadies @ myspace