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thomas white - the maximalist
(cooking vinyl/indigo)
thomas white -soviel sei vorab verraten- musiziert bereits seit seinem
15. lebensjahr auf einem erstaunlich hohem niveau.
das debüt der "electric soft parade", die aus ihm und
seinem unwesentlich älteren bruder alex bestand und besteht, war
eine der aufregendsten neuerscheinungen des jahres 2002 und wurde vollkommen
zurecht für den mercury prize nominiert. gewonnen haben andere,
aber "holes in the wall" war eine beinahe unwirklich erwachsene
platte für solche jungspunde und glücklicherweise für
die band auch kommerziell ein erfolg. grund genug aufzumerken, wenn
das erste regulär veröffentlichte soloalbum angespielt wird.
befragt nach seiner motivation für diese platte gibt der künstler
den unwahrscheinlichsten aller gründe an: weder zwist mit dem rockstarbruder
noch die schlimmen bedingungen im tourbus waren der auslöser, sondern
schlichter workaholismus.
trotz des lockeren wirkens in diversen anderen semiberühmten bands
wie den "brakes" oder "british sea power" und
der beschäftigung in seiner eigentlichen hauptband mag er die vorstellung
von sinnlos im bett/club/park verbrachten tagen offenbar überhaupt
nicht, sondern tickert zu solchen gelegenheiten mit gradezu preussischer
arbeitsethik mittels garageband songs auf sein ibook.
musiker 2.0 und dann noch fleissig könnte man nun lobend sagen,
doch leider gibt es bei garageband immer noch keine produzentenfunktion,
die bei entsprechendem input dazu rät das eingetickterte material
noch mal zu überarbeiten oder auch die letzte songidee mal komplett
zu vergessen. genau dieses fehlen ist das große problem des albums
in meinen augen.
es wurde unbewusst oder bewusst viel mehr wert auf das wie als auf das
wow gelegt.
für freunde des muckertums- und das jetzt bitte nicht falsch und
nur negativ verstehen- ist das bestimmt von interesse, sind doch auf
einzelnen titeln 4 verschiedene aufnahmetechniken miteinander verwoben.
für thomas whites entwicklung kann das auch ein wichtiger schritt
nach vorn sein, solche teilweise direkt im studio entstandenen songs
einmal auf platte gebannt zu haben. für den unbelasteten hörer
fehlt es dem album dafür einfach an wirklich gutem songmaterial.
vieles wirkt unfertig, skizzenhaft und dabei leider auch recht durchschnittlich.
die schöne ballade "accidentally like a martyr" bildet
den kleinen höhepunkt des albums, dieser orden ist aber nicht thomas
allein ans revers zu heften. es handelt sich bei diesem song bezeichnenderweise
um eine coverversion. (da)
thomas
white @ myspace
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