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(affairs of the heart/indigo)
âthe
game of monogamyâ ist tim kashers erstes soloalbum. der opener beginnt
mit streichern und einer im vordergrund liegenden gezupften harfe. ein
anfang, unweit des klassischen, wie auch der titel des liedes anzeigt:
âmonogamy overtureâ. die ruhigen tönen wachsen zu einem schwellenden
crescendo heran, bis hin zu einer opulenten instrumentierung durch das
glacier national symphony orchestra. es sind szenische arrangements,
möglicherweise eine inszenierung jener landschaft, vor und in der kasher
seine lieder geschrieben hat: dem glacier national park in montana,
unweit der kanadischen grenze. es sind arrangements, die nur wenig mit
den traditionen der nordamerikanischen folkbewegung bei naturbetrachtungen
zu tun haben. sogar die kanadier âlightning dustâ, deren überragende
songs oft von einem erhabenen pianospiel getragen werden, klingen puristischer,
näher am naturhaften und schöpferischen. in âhistoryâ singen sie: âwe
sing about mountains, cause the mountainsâ world surrounds us.â zu einer
solch puristischen schönheit findet tim kasher nicht. der opulente anfang
seines debuts wächst sich zu orchestralem pop aus; in seiner stimme
liegt mehr folk, als in seinen arrangements. seine stimme, betrogen
vom leben, rau wie die natur, die ihn umgibt, kontrastiert dabei die
schnellen poprhythmen, der oft zu überladen instrumentierten songs.
er verwirft die einfachheit musikalischer harmonien, die auf âblack
outâ, dem zweiten album seiner band âthe good lifeâ, noch so fasziniert
haben. das ist schade, denn das talent von kasher ist bei all seinen
errungenschaften und insgesamt neun veröffentlichten alben mit seinen
bands âthe good lifeâ und âcursiveâ unbestritten.
jf
tim
kasher @ myspace
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