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plattenkritiken 2010

tom mcrae - the alphabet of hurricanes
(cooking vinyl/indigo)

tom mcrae’s neues album und debut auf "cooking vinyl", "the alphabet of hurricanes", beginnt mit ukulelespiel und gesang. es ist ein introvertierter anfang, anspruchsvoll mit einsetzendem piano arrangiert. mcrae‘s songwriting mag in der tradition des elizabetanischen england gelesen werden, im stetigen kampf zwischen romantik und politischer realität, verklärung und wirklichkeit. diese gegensätze entsprechen auch dem titel des albums: jedes jahr werden hurricanes alphabetische vornamen gegeben. im vergangenen jahr musste zum ersten mal das alphabet ein zweites mal begonnen werden, zu groß war die anzahl der stürme. vielleicht ist es nur folgerichtig, dass in den zeiten der klimakatastrophe der mensch die zerstörerische gewalt der natur mit ihm eigenen namen betitelt. auf "the alphabet of hurricanes" scheint mcrae selbst der sturm zu sein, der zerstörung bringt und erlösung sucht: "i’ve calculated the distance, from my steady hand to your heart. and i honed the blade on my anger, now i stand behind you in the dark." diese verse singt mcrae in seinem besten song "won’t lie". das lied beginnt wie eine revue nummer der 20er jahre, verliert sich früh in gespenstischen psychedelischen wiederholungen, bevor es in einem orkan orchestraler arrangements endet. mcrae vereint auf seinem album banjo, ukulele, mandoline, schlagzeug, violine und klavier. er singt wie ein wandersmann von der wirklichkeit und kann doch der fiktion nicht entkommen. seine schönsten verse verweisen auf die popkultur und die blütezeit des hollywoodkinos zu zeiten von howard hawks, alfred hitchcock und john ford. er singt sie in der von weltschmerz triefenden ballade "the summer of john wayne": "a summer of john wayne getting older, reel after reel, and playing old soldiers with old wounds, you know how that feels."
(jf)

tom mcrae @ myspace