trip fontaine â lambada

(staatsakt/rough trade)
zugegeben:
"lambada" und ich wir hatten ein paar startschwierigkeiten. während
das vorgängeralbum "dinosaurs in rocketships" mit seiner ausgesprochen
eigenständigen musikalischen melange vom fleck weg überzeugen konnte,
war der zugang zu "lambada" wesentlich steiniger. nicht, weil die platte
besonders sperrig daherkommt, sondern weil sie auf mich zuerst wenig
aussagekräftig, an einigen stellen fast sogar ein wenig befremdlich
wirkte. circa beim vierten durchlauf jedoch begann die platte zu wachsen
und zu wachsen und zu wachsen und irgendwann zu explodieren und man
atmet auf, denn plötzlich wird klar, dass das gegenteil der fall ist:
"lambada" ist die gute nachfolge-platte auf ein hit-album. das hit-potenzial
ist hier nicht mehr ganz so plakativ wie auf dem vorgänger, sondern
zündet eher von hinten. und ist man erstmal an diesem punkt, merkt man,
dass "lambada" eigentlich die konsequente weiterentwicklung des eingeschlagenen
pfades ist.
zwischen jugendzentrum rodgau und oranienburgerstraße wird hier jedem
szene-epigonen zwischen post-irgendwas, dies-das-indie und sonst-wie-core
links und rechts eine mitgegeben. der strafzettel von der subkultur-polizei
wird mit kusshand beglichen und verdammt gut ausgesehen dabei. die synthese
von nerdiger sound- und songtüftelei einerseits und dem nicht-zu-intellektuell
und verkopft klingen andererseits, klappt hervorragend weil die platte
nicht nur den schweiß und dreck des jugendzentrums atmet, sondern auch
die energie, die entsteht wenn man mit freunden richtig viel spaß hat.
dass das so ist, ahnt man schon durch cover und titel und weiß man spätestens
wenn man die fünf live gesehen hat. kurz: BÄHM!
(frieder dähnhardt)
trip
fontaine @ myspace
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