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plattenkritiken 2010

unbunny - moon food
(affairs of the heart/indigo)

ein mann, seine stimme und eine wohlgestimmte gitarre, mehr braucht es nicht für ein album, das mit fug und recht als gelungen zu bezeichnen ist. "moon food" ist das neue album von jarid del deo, der einen aufregenden bis chaotischen lebenslauf inklusive hausmeisterjob und knastbesuch aufzuweisen hat und nun seinen ersten longplayer seit sechs jahren veröffentlicht.
das album ist durch und durch ökonomisch, mit ausgesucht eingesetzten mitteln setzt jarid die akzente in den mal lakonischen mal melancholischen popsongs. dazu pluckert die slide gitarre, die träumerische stimme säuselt und schon nimmt das eigene kopfkino fahrt auf.
der reiz dieser platte liegt dabei vor allem in der sphärische stimme von jarid, die mal an jason lytle von "grandaddy", mal an wayne coyne von den "flaming lips" erinnert. überhaupt fühlt man sich oft an die "flaming lips" erinnert, sollten diese jemals ein songwriteralbum ohne spiränzen und verrücktheiten aufnehmen wollen, hier hätten sie die perfekte blaupause.
natürlich gewinnt man mit einem solchen album nicht den musikinnovationspreis des jahres 2010. dafür gibt es einfach schon zu viele künstler, die in ähnlich derart sympathisch verspulten gewässern herumschippern, aber dieses ist in meinen ohren ein echtes kleinod, das entdeckt gehört.
besonders hervorzuheben sind dabei songs wie "you run like a girl" oder "are you cautious/design flaw", die die stimmung und die qualität des albums gut veranschaulichen.
(da)

unbunny @ myspace