zola jesus - stridulum II

|
(souterrain transmissions/rough trade)
gerade einmal zwanzig jahre ist die russisch-stämmige nika roza danilova
alt. zola jesus ist ihr one-woman-band projekt, das sich mehr durch
die tragik und schwere russischer dramen als durch kalifornische leichtigkeit
(los angeles ist ihr momentaner wohnort) auszeichnet. aufgewachsen ist
danilova in madison, wisconsin. schon früh beginnt sie das erlernen
von operngesang. ihr stimme ist es auch, die ihr neues album "stridulum
II" strukturiert. das album beruht auf einer in den usa auf "sacred
bones" veröffentlichten ep und erscheint nun, um drei bislang unveröffentlichte
songs erweitert, in europa. während ihr gesang zwischen lethargie und
dramatik wechselnd im vordergrund liegt, ist die musik von atmosphärischen
synthie- elektroflächen und vollen drums geprägt. das erinnert zuweilen
stark an natasha khan und ihr projekt "bat for lashes", ist jedoch um
den einfluss afrikanischer musikstile ärmer. es ist aber weniger das
spiel zwischen genrestilen als vielmehr die verbindung von klassischer
oper und avant industrial, die danilova zu interessieren scheint: chekov
und tolstoi im gewand elektronischer klangwelten. kein einfaches unterfangen,
dass sich emotional gesungen näher an hoffnungslosigkeit als an zuversicht
orientiert. die dramatik von danilovas gesang, die lethargie der windungen
und wiederholungen wirkt erschöpfend und erdrückend. auf "stridulum
II" bleibt wenig luft zum atmen, so dass ich mir schnell die leichtigkeit
und weite kalifornischer musiktraditionen herbei wünsche.
jf
zola
jesus @ myspace
[back]
|
|