(domino/rough trade)
domino
records hat sich - insbesondere auch mit seinem relativ unabhängig agierenden
ableger in den usa - über die 18 jahre seines bestehens einen profilierten
namen als vielseitiges und gerne auch mal verquere bands und projekte
signendes label gemacht - kurz gesagt, trotz oder gerade wegen der großen
pferde franz ferdinand, arctic monkeys und mit abstrichen auch den kills
können sich die gründer bell und rice ihre experimentierfreude erlauben.
und mit dem kanadischen trio austra haben sie jüngst einen weiteren
extravaganten schillernden act an land gezogen. dabei bildet austra
mit seiner musikalischen ausrichtung nicht nur in der labeleigenen diskographie
eine ausnahme. vielmehr meine ich, ein solch musikalisch konsequent
umgesetztes album - ganz wesentlich bestehend aus sphärischen teils
opernhöhen erklimmenden weiblichem gesang und kühlen elektronischen
arrangements - lange nicht mehr gehört zu haben. sicherlich liegen vergleiche
schnell auf der hand. gesanglich mag man an der ein oder anderen stelle
an marina and the diamonds denken, auch eine kate bush, mutter aller
gesangsakrobatinnen, taucht auf und natürlich kommt einem unweigerlich
the knife in den kopf. nur, wo the knife mir immer irgendwie zu verschleppt
und sperrig waren und sich dieser eindruck all die jahre nie geändert
hat, entwickelt sich "feel it break" weiter. auch austra machen
es einem anfänglich etwa durch eine offensichtliche poppigkeit nicht
besonders leicht. vielmehr verlangt dieses album mit seinen gesangseskapaden
und seinem minimal gehaltenen elektropop - der mit einzelnen sounds
sogar an ruppige ebm-pioniere denken läßt! - mehr als ein minimum an
aufmerksamkeit um es sich letztlich zu erschließen. hat man das geschafft,
so entwickelt "feel it break" einen angenehmen "drive"
und entfaltet eine "fluffigkeit" mit der man so dann nicht
mehr gerechnet hat. mit diesem unter der kühlen oberfläche versteckten
popappeal ist es für mich eines der interessantesten debutalben dieses
sommers.
(mf)
austra
@ myspace
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