baby dee â baby dee goes down to amsterdam dam dam
(tin angel/indigo)
manchmal
ist die welt wirklich ungerecht. baby dee war genauso wie antony and
the johnsons mit current 93 auf tour, wurde auch von david tibet unterstützt,
spielt bis heute in dessen live band, wirkt auf den alben mit, ist ein
hervorragender musiker und macht ähnliche musik wie antony. der große
erfolg blieb bislang aber leider aus.
zu unrecht wie dieses doppel(!)-live-album belegt. im zentrum des baby
dee'schen kosmos sind stets klavier (in einigen stücken auch eine harfe)
und der etwas knarzige, pathetische gesang. man kann ihn tatsächlich
als eine mischung aus david tibets nicht-gesang und der ausgebildeten,
ungewöhnlichen stimme eines antony hegarty beschreiben. hinzu kommen
mal schlagwerk und/oder streicher. die stücke sind verschroben, aber
immer sehr emotional und schön! âlook what the wind blew inâ ist ein
bespiel dafür wie geschickt sich baby dee auf der grenze zu romantischen
klassik bewegt, ohne dabei verkopft zu sein. wenns sperriger und band-lastiger
wird, erinnern die songs ein wenig an tom waits - wenn man mal von der
ganz anderen stimme absieht.
live kann der schrille riese auch noch seinen skurrilen humor wunderbar
entfalten. tolle platte! hoffentlich bemerkt nun mal eine breite öffentlichkeit,
dass baby dee weit mehr ist als der typ, der wie antony klingt.
(volker kindt)
baby
dee @ myspace
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