(domino/goodtogo)
der
ausnahme-musiker bill wells hat dieses jahr bereits mit aidan moffat
(ex-arab strap) ein wunderbares album veröffentlicht. als ob das nicht
genug wäre, legt er selber nun noch eine solo-platte nach. âlemondaleâ
ist resultat einer eintägigen session in tokyo zusammen mit 13 musikern.
besonders jim o'rourke half ihm dabei. der titel soll der einer imaginären
japanischen soap sein.
das ergebnis ist schwierig zu fassen, in jedem fall aber unkonventionell.
zunächst ist der platte anzuhören, dass wells vom jazz kommt. der saxophon-einsatz
und die harmonien lassen das erahnen. das beschreibt aber nur einen
kleinen teil der musik. einige stücke könnten von astrud gilberto stammen,
zumal der gesang von sängerin nikaido kazumi dem von gilberto durchaus
ähnlich ist. dann meint man easy listening zu hören, was aber wegen
der seltsamen sounds und der jazzigen einschübe wiederum viel zu kurz
greifen würde. roter faden stellt dabei das in (fast) allen stücken
präsente klavier wells' dar.
ja, vielleicht kann man die musik als easy-listening-bossa-indie-jazz-pop
mit experimentellen sprenklern beschreiben. denn bei aller unkonventionalität
bleibt âlemondaleâ immernoch pop! aufregende platte, die aber durchaus
etwas eingewöhnungszeit braucht!
(volker kindt)
bill
wells @ myspace
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