(pias uk/sunday best/rough trade)
âzufälle
sind niemals zufälleâ heißt es in einem der besten lynch filme. im hintergrund
leuchtet los angeles mit seinen tausend lichtern. es sind bilder für
die ewigkeit, die lynch in seinen filmen geschaffen hat; plotlines weit
vom hollywood mainstream; atmosphärische meisterwerke. doch das kunstschaffen
von lynsch geht über seine tätgkeiten als regisseur und autor weit hinaus.
2009 premierte in der kohn gallery in los angeles seine photoausstellung
âdark night of the soulâ. zu jeder von lynch entworfenen fotoserie untermalen
danger mouse und sparklehorse zusammen mit gastmusikern wie julian casablanca
(strokes), stephen drodzd (flaming lips), vic chesnutt, gruff rhys und
vielen weiteren die bilder. auch lynch besingt seine einmal mehr bildgewordenen
seelischen abgründe, wie bereits auf dem soundtrack zu inland empire
(ghost of love). âin all my films, i have always been very involved
with all that one hearsâ sagt lynch. vielleicht ist es nur konsequent,
dass lynch nun sein erstes musikalsiches werk vorlegt. âgood day todayâ
und âi knowâ sind zwei singles, die auf âsunday bestâ veröffentlicht
werden. lynch singt selbst: âi wanna have a good day todayâ. er singt
zu elektronischen beats, die stetig von synthieflächen unterlaufen werden.
lynchs stimme ist verzerrt, als geräuschkulisse hören wir waffenfeuer.
das elektronsiche grundgerüst gibt das musikalische genre vor, das lynch
stetig zu dekonstruieren versucht. weit kommt er dabei nicht. zu dominant
sind die beats des genres. musik ist nicht film. das brechen von genregrenzen
ist hier zum alltag geworden.
das highlight kommt noch. âi knowâ, die zweite single, ist eine schleppende
neo-blues ballade, mit gespenstischen elektroflächen, die wie smog über
dem so tradierten blues-genre liegen. der gesang müht sich durch schwüle
nächte der südstaaten, gitarren kreischen auf. die musik ist nahbar
und gefährlich, anders als die aufgesetzten elektrobeats aus âgood day
todayâ. schließen wir die augen, fahren wir durch die city of angels.
aus einem dunkel sehen wir, wie sich gestalten lösen, lichter leuchten
verschwommen in der ferne, nehmen konturen an und verschwimmen wieder.
scorsese ist nicht fern. âi knowâ ist konzept und gefahr. das konzept
heißt autor und der der autor heißt lynch. âmulholland driveâ lese ich
auf einem grün unterlegten straßenschild. wie heißt es noch? âzufälle
sind niemals zufälle!â
jf
david
lynch @ myspace
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