(play it again sam)
totgeglaubte
leben eben doch länger! dieser gedanke schoß mir durch den kopf als
ich das sechste album von belgiens indie-vorzeigeband deus, hörte. nach
dem eindruck, sie hätten mit ihrem album "the ideal crash"
(1999) und zwei eher mittelmäßigen folgealben ihren zenit überschritten,
zimmerten sie nun im heimischen studio wieder ein tolles album zusammen.
tom barman und seine mannen gehören damit für mich definitiv zu einer
der positiven überraschung des musikherbstes. klar, die zeiten von indie-überhits
wie "suds & soda", "via" oder "roses"
sind vorbei, aber mit ihrem neuen album "keep you close" zeigen
sie, das noch mit ihnen zu rechnen ist. mit dem produzenten von muse
ist ihnen ein album gelungen, was nach deus klingt, ohne sich selbst
wesentlich zu wiederholen. deus ist eh eine der wenigen bands, die sich
nie wirklich selbst kopieren und so auch eigentlich nie langweilig werden.
dazu findet man eine entsprechung in der fehlenden kontinuität der bandbesetzung,
denn außer barman und klaas janzons ist niemand mehr von der urbesetzung
übriggeblieben. mehr als 12 musiker wurden in den letzten 16 jahren
ausgetauscht. ohne zweifel hat dies auch mit der schwierigen persönlichkeit
eines tom barman zu tun, der im studio keine kompromisse zulässt und
ein perfektes paradebeispiel für einen "band-diktator" abgibt.
das tolle an "keep you close" ist nun, das es trotz klanglicher
änderungen wohltuend an die stärksten momente von deus anknüpft. "dark
sets in" oder das sehr tanzbare "ghost" sind indie-rocker
die so typisch für deus sind, das sie jüngere bands heute so wahrscheinlich
gar nicht mehr interpretieren könnten. ein wirklich erstaunliches comeback,
was sicher nicht nur alte deus-fans zu begeistern vermag.
(benny ruess).
deus
@ myspace
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