(memphis industries/pias)
wenn
ich die dutch uncles höre habe ich immer den eindruck einer unfertigen,
jedoch musikalisch hochtalentierten band zu lauschen. die fünf bürschchen
aus manchester haben eigentlich alles, was eine gute indiepopband braucht.
sie können singen und beherrschen ihre instrumente sehr gut. da dachte
sich vor drei jahren wohl auch tapete records das da sicher einiges
gehen könnte und signte die jungs. doch nach nur einem album trennte
man sich aufgrund diverser diskrepanzen. nun erscheint das zweite album
bei memphis industries und entpuppt sich als ein noch diffuserer mix
aus diversen einflüssen und ohne klare linie. gerne zitiert die band
dabei so unterschiedliches wie die ewig überschätzen cardiacs neben
frühem italo-house oder art-pop.
oje, anscheinend haben die jungs einfach nicht verstanden das coole
grooves einen guten popsong nicht immer ersetzen können. eingängige
hits wie z.b. das tolle "steadycam" vom debutalbum sucht man
vergeblich. vielmehr scheinen sich duncan wallis und seine kollegen
zu oft in einer stumpfen idee zu verhaspeln. selbst der opener "cadenza",
welcher vielversprechend beginnt und etwas an phoenix erinnert fängt
schon nach zwei minuten an derbe zu langweilen. 08/15 hooklines trüben
zu oft das bild, gute poplinien werden immer nur angedeutet, hängen
bleibt wenig. auch das immer wiederkehrende herumgegniedele des gitarristen
daniel spedding raubt einem schließlich den allerletzten nerv. lediglich
das a capella stück "dolli" ist sehr hübsch arrangiert und
verlangt höchsten respekt, auch wenn ich nicht glaube, das die dutch
uncles das live hinbekommen. sorry lads, aber "cadenza" ist
leider eine völlig überflüssige platte geworden und ein kräftiger schuß
in den viel zitierten ofen!
(benny ruess)
dutch
uncles @ myspace
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