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ema â past life martyred saints

(souterrain transmissions/rough trade)

ema â past life martyred saintsâpast life martyred saintsâ ist wieder mal so eine platte, bei der die hypemühlen drohen jedwedes unvoreingenommenes hören bereits im vorfeld unmöglich zu machen. goth, grunge, riot, folk, pop, liz phair, courtney love, patti smith und cat power â erika m. anderson aka ema wird regelrecht überschüttet mit kategorien, rastern und referenzen, was wahrscheinlich letztlich nur die schwierigkeit dokumentiert, diesem koloss von album habhaft werden zu können.
soundwände aus synthesizer- und feedback-flächen, verzerrung, hall und raum, weite und tiefe stehen im kontrast zu minimalistischen akustik-gitarrenriffs, emaâs einnehmendem gesang und intimen themen. das debüt klingt auch deshalb fast schon beängstigend reif, weil es ausdruck eines songwriterinnen-verständnisses ist, das songstrukturen mehr auf der bedeutung, dynamik und entwicklung von klang und sound aufbauen lässt, denn auf klassischen songabläufen.
das bewundernswerte an diesem debüt liegt dabei nicht zuletzt in der fähigkeit emaâs, trotz des spiels mit soundtechnischen referenzen aus verschiedenen dekaden der popmusik, sich konsequent den fokus auf eigenes zu bewahren. rückbezug bei gleichzeitiger künstlerischer emanzipation.
man darf gespannt sein, wie das, was im studio schon schwierig gewesen sein dürfte, auf der bühne umgesetzt werden wird. in jedem fall sollte man ema nicht verpassen, wenn sie im herbst hierzulande auf tour ist. ich kann den hype jedenfalls verstehen.

(frieder dähnhardt)

ema @ myspace