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grace jones â hurricane dub

(wall of sound/rough trade)

grace jones - hurricane dubein kurzer rückblick in die vergangenheit: vor drei jahren veröffentlichte die jamaikanische ausnahmekünstlerin, ikone der schwulenbewegung und exzentrikerin grace jones nach längerer pause ihr zehntes studioalbum âhurricaneâ. mit ihren mittlerweile sechzig jahren kam sie nicht mehr ganz so wild daher wie früher, aber auch eine gezähmter tiger jones grüßte mit seinen dub-pop gefärbten songs, die immer noch vor facettenreichtum nur so sprudelten, vom hedonistischen thron, den jones sich in ihrer musikalischen vergangenheit selber erbaut hatte.
angekommen in der gegenwart erscheint nun "hurricane" als reissue im schicken doppelpack, bestehend aus dem ursprünglichen album von 2008 und einer neuen dub-version: "hurricane dub".
zwar kommt die dub-erweiterung mit der gleichen track-reihenfolge daher, doch spätestens nach ein paar stücken, die allesamt komplett durch den dub-mixer gedreht wurden, hat man den eindruck unter schlechten drogen zu stehen oder einer leiernden kassette zu lauschen. besonders die mannigfaltigen ansätze und die cleverness, für welche die songs von grace jones bekannt sind, wurden völlig ausgelöscht und keines der lieder macht in dieser form sinn oder spaß.
wer sich aber wirklich problemlos durch den dub-dschungel-brei bis zum ende dieses gescheiterten experiments durchgehört hat, kann sich zurecht und ungeniert als liebhaber spezieller musik bezeichnen. für alle anderen: keine angst, euch hat niemand was in den drink gemischt.

(andré jegodka)

grace jones @ myspace