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haight ashbury - here in the golden rays

(lime records/rough trade)

haight ashbury - here in the golden rayszugegeben! es ist verdammt reizvoll aus musikalischen gegensätzen eine besondere intensität und spannung in derselben zu erzeugen. ganze musikgenre fußen letztlich auf dieser erkenntnis, höre "postrock", entfernt auch "shoegaze". im besonderen bietet sich das "spiel" mit vocals und instrumentierung an. ich meine, schon mal daran gedacht, was wäre wenn etwa napalm death auf seinen scheiben und den meist nicht länger als 30 sekunden langen stücken das ganze statt mit gegrunze mit engelsgleichem sphärischem gesang untermalen würde? gibts bestimmt auch schon, aber so tief bin ich dann doch nie ins fach "grindcore" eingestiegen ;) was ich aber eigentlich sagen wollte. gesang und instrumentierung bieten sich im besonderen maße an es in der musik als ein gegensatzpaar anzulegen. und genau da kommt das debutalbum "here in the golden rays" von haight ashbury aus glasgow ins spiel, zieht sich doch genau diese konzeptionelle polarisierung aus hohem weiblichem (doppel-)gesang, bisweilen einer siouxsie sioux nicht unähnlich, und gitarrensägerei durch alle darauf vorhandenen 12 stücke. gewürzt wird das ganze dann an verschiedenen stellen mit laut-leise-effekten und dem einsatz von sitar und flöte. vor dem hintergrund dieses musikalischen gemisch und dem eindruck, dass all das wohl durchdacht ist, verwundert es auch nicht, das sich haight ashbury ihren bandnamen vom gleichnamigen stadteil san franciscos - zur damaligen zeit ein knotenpunkt der hippiebewegung - entliehen haben. denn ohne frage bildet eben jener sunshine-folk-hippiestoff der späten sechziger jahre den musikalischen knotenpunkt, die grundlage des trios. und weiter scheint es so, dass es sich haight ashbury zur passion gemacht haben, genau dieses zu zersetzen und/oder mit der ein oder anderen überraschenden spitze zu versehen. soweit, diesen vorsatz in allen ehren. über einen ganzen longplayer läßt sich der konzeptionelle reiz des gegensätzlichen allerdings nicht aufrechterhalten und klingt deshalb an der ein oder anderen stelle einfach zu gewollt und beginnt zu langweilen.
mir persönlich gefallen haight ashbury deshalb immer dann am besten, wenn sie ihre polarisierung in gemässigten bahnen halten, auch die songlänge nicht unnötig in die länge ziehen und letztlich nah an ihren musikalischen hippiewurzeln bleiben...
(mf)

haight ashbury @ myspace