(r.d.s./cargo)
der
schotte jim kroft ist mal wieder so ein künstler, bei dem man sich fragt,
wie er bislang an einem vorbeigehen konnte. mir zumindest sagte er bislang
nichts. dabei ist âthe hermit and the hedonistâ schon sein zweites album.
nach einigen jahren, die jim kroft in london als sänger der band âmyriad
creaturesâ verbrachte, lebt er inzwischen in berlin und hat unzählige
kontakte zu musikern, produzenten usw. geknüpft, die ihm auch bei diesem
album geholfen haben.
besonders erwähnenswert ist die single âmemoirs from the afterlifeâ:
ein hymnischer, leichter und schwelgender popsong, der sofort ins ohr
geht und zusätzlich mit wunderbaren streichern betört. als erstes dachte
ich an sean lennon zu seinen großartigen âfriendly fireâ-zeiten. dazu
noch ein wenig e.l.o.-pathos und fertig ist die wahrlich grandiose single.
und der song wird bei jedem hören besser! klingt übertrieben? mag sein,
aber tatsächlich vermochte mich schon lange kein mir gänzlich unbekannter
künstler so zu begeistern!
was die single verspricht, hält das album auf weiten strecken. auch
das album wird mit jedem hören besser. besonders songs, wie âthe jailerâ
und âdaylightâ, die zunächst etwas banal wirken, weil sie ein wenig
auf den dancefloor bzw. den schnellen erfolg zu schielen scheinen, werden
richtig gut.
aber am überzeugendsten ist kroft bei den melancholischen stücken, die
ganz simpel anfangen und sich dann wunderbar steigern so wie âif i'm
born too lateâ. überhaupt: die streicher, die das ganze album durchziehen,
passen perfekt zu der überwiegend melancholischen stimmung der songs.
einzig âwaiting for a healinâ badet zu sehr in klischees und nervt ein
wenig. aber das sei bei zehn prima songs verziehen.
hoffentlich erhält jim kroft die ihm zustehende aufmerksamkeit nun endlich!
tolle überraschung diese platte!
(volker kindt)
jim
kroft @ myspace
|
|