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josh t. pearson â last of the country gentlemen

(mute/goodtogo)

josh t. pearson â last of the country gentlemenmit sieben binnen zweier nächte aufgenommener songs nach nahezu zehn jahren pause ârough trade album of the monthâ und vom lob der kritik überhäuft â keine schlechte story. und es geht noch besser. josh t. pearson, der um die jahrtausendwende herum mit der shoegaze combo âlift to experienceâ einem fachpublikum durchaus bekannt war und vom legendären john peel geradezu vergöttert wurde, zog sich nach der nebulösen auflösung der band irgendwo in texas ins private zurück, um mit gelegenheits-jobs seinen bescheidenen lebensstandard zu sichern. man fühlt sich ein wenig an tucker crowe aus dem jüngsten nick hornby roman âjuliet, nakedâ erinnert. doch anders als hornbys abgehalfterter protagonist hat josh t. pearson nie aufgehört, musik zu schreiben und zu spielen. aber erst sein umzug von texas nach berlin (und mittlerweile) nach paris inspirierte ihn dazu, die öffentlichkeit wieder an seinem schaffen teilhaben zu lassen. herausgekommen ist mit âlast of the country gentlemenâ eine platte, die sich von den wall of sound songs seiner früheren tage sehr unterscheidet. sehr reduziert, meist nur akkustik-gitarre und pearsons zerbrechlich wirkende stimme lassen eine sehr traurige, melancholische und düstere stimmung entstehen. pearson scheint eine harte zeit hinter sich zu haben. vier der sieben songs weisen mit jeweils über zehn minuten spielzeit eine stattliche überlänge auf, ohne dass die intensität jedoch im geringsten darunter litte. ein highlight ist kaum herauszupicken, die platte erschließt sich erst nach wiederholtem hören und als gesamt-opus. pearsons anspruch war nach eigener aussage, einen würdigen schlusspunkt zu setzen, falls er in den kommenden zehn jahren wieder kein album veröffentlichen würde. das ist durchaus gelungen. für die nächste platte dieser qualität dürfte er sich trotzdem etwas weniger zeit lassen!

(paul hauser)

josh t. pearson @ myspace