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the joy formidable - the big roar

(atlantic/warner)

the joy formidable - the big roarda wollen einem einige in den medien, da es soviele beliebige und schwache veröffentlichungen im letzten zwei jahren gab, schon das ende des rock 'n' roll predigen. zum teil ist das sicherlich richtig, doch kommen da z. b. the joy formidable um die charismatische frontfrau ritzy bryan gerade recht, um uns vom gegenteil zu überzeugen.
bei the joy formidable handelt es sich um eine walisische kapelle, die sich durch beharrliches live-spielen in den letzten jahren eine beachtliche fan-base erarbeitet hat und somit zuletzt sogar einen majordeal abstauben konnte. ihr debutalbum "the big roar" ist anspruchsvoller indierock, der sich nicht nur soundtechnisch sondern auch textlich im einheitsbrei neu positioniert. hey, politische texte im rock! so eindeutig hatten wir das schon seit ein paar jahren nicht und wird in einigen kreisen sicher gut ankommen... musikalisch soll/kann/muss man "the big roar" wohl als ein einheitswerk verstehen, welches nicht unbedingt die hitsingle sucht und in das man sich etwas reinhören muss. dann aber wächst es beim mehrmaligen hören zu einem durchaus beeindruckenden werk - das zwar an manchen stellen auch etwas schweinerocklastig und simpel konstruiert rüberkommt - doch durch die clevere produktion von neak menter die übelsten klischee-passagen durch tolle soundwände neutralisieren kann. besonders ihr früherer mentor paul draper (seinerzeit frontman von den 90er prog-britpopheroen mansun) hat nicht minder einfluss, das the joy formidable ein eigenes soundgerüst erzeugt haben, was sich nicht an irgendwelchen vorbildern abnutzt und dennoch ordentlich rocken tut. hm, eigentlich alles gut, fehlt eigentlich nur noch der hit und placebo und die foo fighters können in die wüste gehen...
(benny ruess)

joy formidable @ myspace