kaizers orchestra - violeta violeta vol. 1
(petroleum records / rough trade)
seit
zehn jahren sind âkaizers orchestraâ sehr erfolgreich unterwegs und
das mit rockmusik auf norwegisch. auf das debut âompa til du dorâ in
2001 folgten drei weitere alben voller wuchtigem indierock, gypsy-punk
und folk-pop. in norwegen sind sie längst superstars und auch im rest
europas gibt es inzwischen eine große fangemeinde. mit âvioleta violeta
vol.1â beginnt nun ein neuer zyklus im schaffen der âkaizersâ in form
des ersten teils einer trilogie. am sound der band ändert sich dabei
allerdings nicht allzuviel: noch immer finden sich leichte anklänge
an roma-musik, polka und tango, wenngleich diese von album zu album
mehr in den hintergrund getreten sind. und noch immer dröhnt über allen
songs die rauhe, etwas gröhlige stimme jan ove ottensens. dazu findet
wie schon bei den beiden vorgängern 'maestro' und 'maskineri' eine deutliche
hinwendung zum klassischen indiepop statt, was sich bereits an der erste
single 'herteknuser' ('herzensbrecher') zeigt: die mit streichern gesättigte
schmachtvolle pop-ballade im dreivierteltakt lädt zum mitschunkeln ein,
könnte aber auch genauso gut von 'aerosmith' stammen. schon spannender
ist der whistle- hip hop in 'en for orgelet, en for meg' ('einer für
die orgel, einer für mich'), der wie so einige andere stücke stark an
den sound von 'cat empire' erinnert. beinahe jedes stück auf dem neuen
album wartet mit einem unterschiedlichen musikalischen einfluss auf,
leider wird jedoch fast jeder interessante moment durch das stur im
rock-beat gespielte schlagzeug gleichgeschaltet. so bleibt am ende ein
stark produzierter, stimmungsvoller und trotz aller weltmusikalischer
einflüsse schnurgerader indierock. das wird dem erfolg von 'kaizers
orchestra' keinen abbruch tun, eher im gegenteil gelten die norweger
doch außerdem als eine der besten live-bands der welt.
(torben deinert)
kaizers
orchestra @ myspace
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