kathryn calder - are you my mother?
(oscar street records)
es
beginnt leise und unspektakulär, lediglich ein paar verhaltene töne
auf dem piano, dann kathryn calders sanfte stimme, die von dem verlust
eines wichtigen menschen singt: âiâm holding on to something lost, i
should just let go and move alongâ. diese thematik zieht sich wie ein
roter faden durch âare you my mother?â, calders solodebut, in dem sie
eine schwere und langwierige krankheit ihrer mutter verarbeitet. die
musik erinnert dabei zeitweise an new pornographers, stars oder camera
obscura. das ist nicht weiter überraschend, da kathryn calder seit vier
jahren mitglied bei den new pornographers ist und dort neko case beerbt
hat (die natürlich auch in ein paar stücken mitmischt). und sind vor
allem die schnelleren, poppigen songs eine logische und nicht weiter
aufsehen erregende weiterführung ihrer bandkarriere, so entfaltet sich
in den ruhigen momenten eine ganz eigentümliche magie und hebt das album
weit über den indiepop durchschnitt. vor allem der heimliche hit âarrowâ
ist so herzerwärmend, dass man nicht anders kann, als sich wie ein kleines
kind über den dazugehörigen extrem kitschigen videoclip mit animiertem
häschen zu freuen. dass das album nicht überproduziert klingt, sondern
sich selbst in den orchestralen momenten den flair einer heimproduktion
bewahrt, trägt zum hörgenuss bei. zwar können nicht alle stücke vollends
überzeugen, doch darüber sieht man gerne hinweg bei so einem emotional
wuchtigen und höchst sympathischen popalbum.
(torben deinert)
kathryn
calder @ myspace
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