los campesinos - hello sadness
(turnstile/pias)
hello
sadness! die goldenen zeiten sind unverkennbar vorbei. vorbei die euphorie
mit der auf der insel alles gesignt und veröffentlicht wurde was bei
1,2,3 nicht auf den bäumen war. das in jener zeit von 2004 bis 2008
auch viele gute bands - einige vielleicht sogar mit dem zeug zum klassiker
- entdeckt wurden ist auf diesen seiten oft genug geschrieben worden.
die anfänge der ehemaligen siebenköpfige band los campesinos fallen
genau in jene jüngste hochphase der britischen popmusik hinein. dann
dauerte es nochmal zwei jahre bis das erste album "hold on now"
veröffentlicht wurde und seither geht ihre musikalische entwicklung
fast wie im zeitraffer in kurzer abfolge weiter bis zum erscheinen von
album nummer vier "hello sadness". das die waliser nicht zu
jenen bands zählen, welche unbedingt das zeug zum klassiker haben, legt
das bisherige schaffen nahe. zu aufgekratzt, zu überdreht, zu sperrig
war der bisherige sound letztlich, irgendwo zu verorten zwischen go
team und love is all. "hello sadness" bricht nun zwar deutlich
mit dieser musikalischen vergangenheit und läßt doch oder gerade mit
der einzug gehaltenen ruhe deutlich werden, woran es für einen "klassiker"
mangelt. die los campesinos können einfach keine guten popsongs schreiben.
das komplette album ist wie aus einem guss produziert und arrangiert,
manchmal meint man jetzt eine gewisse nähe zu arcade fire auszumachen,
und an beidem gäbe es nix zu meckern. nur fällt nun, wie auf diesem
neuen album die ganze aufgeregtheit weg, bleibt auch nach mehrmaligem
hören einfach wenig hängen. qualitativ solider indiepop, der niemanden
wehtut und dem eine besondere handschrift fehlt (oder abhanden gekommen
ist?!)...
(mf)
los
campesinos @ world wide web
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