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mick harvey - sketches from the book of dead

(mute/goodtogo)

mick harvey - sketches from the book of deadähnlich wie bei den bad seeds, bei denen mick harvey über etliche jahre mitglied und als wahrer multiinstrumentalist neben blixa bargeld wohl wichtigster mitstreiter von nick cave war, erschließt sich mir auch hier die rotweingetränkte düsternis und atmosphärische romantik immer über solche kleinen pfade, auf denen poppige harmonien in dieses album eingesickert sind. exemplarisch etwa bei der schön-traurigen pianoballade "how would i leave you?". mick harvey beschreitet hier also keine neuen musikalischen pfade, sondern fügt seinem bisherigen solo- und bandschaffen stattdessen ein solides teils auch gelungenes werk hinzu. gekonnt und routiniert changiert er dabei zwischen reduziertem folkigem soundgerüst, bluesiger schwere und dem eines serge gainsbourg nicht ganz unähnlichem sprechenden storytellings hin und her. ausnahme bildet da lediglich der albumabschluß. das sperrige und blues- und altbackendrockige "famous last words" wäre verzichtbar gewesen. inhaltlich fusst "sketches from the book of dead" schließlich auf der verarbeitung des verlustes zahlreicher freunde und langjähriger wegbegleiter. es ist damit sicherlich kein album für die kommende sommerzeit. spätestens aber wenn die tage wieder kürzer, die nächte länger und unwirtlicher werden, dürfte es einigen traurigen seelen ein angemessener soundtrack und tröstender wegbegleiter sein...
(mf)

mick harvey @ myspace