(secret city/rough trade)
sehr
zurecht hatte graham van pelt aka miracle fortress mit seinem debutalbum
"five roses" 2007 einige lorbeeren eingeheimst. so war der
multiinstrumentalist aus montreal in jenem jahr etwa in seiner kanadischen
heimat neben arcade fire, the dears und feist für den polaris music
prize nominiert. jetzt, vier jahre später, folgt das neue zweite album
âwas i the wave?â. und wüßte man nicht, dass dies auch unter miracle
fortress releast wird, man würde nicht darauf kommen... verschwunden
ist das freundlich-buntverspielte fast überquellende blumenmeer, welches
nicht nur das damalige cover zierte, sondern sein entsprechung auch
in der musik van pelts fand. sunshinepop mit leichten einflüßen aus
indie- und dreampop. hört man nun "was i the wave?" so könnte
man sich fühlen wie manchmal nach dem aufräumen! man meint dann im ersten
moment das zimmer nicht mehr wieder zu erkennen, obwohl es doch das
gleiche ist. tatächlich sollte man sich aber auch bei van pelt nicht
von dem ersten eindruck täuschen lassen. richtig, er hat hörbar aufgeräumt
in seiner musik, reduziert, das blumige beiseite gelassen und stattdessen
die synthies weit in den vordergrund geschoben. ABER er sitzt mit uns
immer noch in seinem zimmer. denn unbeeinflußt von seinem stilistischem
wandel kann der kanadier offenkundig weiterhin gute popsongs schreiben,
höre etwa "spectre" oder "miscalculations". dieser
"neue" synthiepop von miracle fortress läßt mich sofort auch
an das one-man-projekt part time denken, dessen debut ich hier jüngst
ebenfalls rezensierte. nicht ganz so retro und drückend schwül, aber
gleichfalls sehr synthiepoppig... fast so, als robbe sich miracle fortress
hier ans chillwavegenre heran?! find ich gut!
(mf)
miracle
fortress @ myspace
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