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nils frahm â felt

(erased tapes/indigo)

nils frahm - feltnils frahm ist ja neben peter broderick und olafur arnalds sowas wie einer der großen der neoklassik. dementsprechend kann man auch einiges von âfeltâ erwarten. schon der titel des albums gibt einen kleinen hinweis auf das, was einen erwartet: hier ist der filz als dämpfer auf den klavier-saiten gemeint. frahm beschreibt selber, dass er aus rücksicht auf seine nachbarn nachts sein klavier abgedämpft und besonders gespielt hat. dabei hat er einen ganz neuen klang entdeckt. daraufhin begann er mit mikrofonen zu experimentieren, die er teils unmittelbar an den saiten des klaviers befestigte. und auch so, dass nebengeräusche wie klappern oder sein atmen plötzlich mit zu hören waren.
dadurch erhalten die gewohnt fragilen klangstrukturen seiner stücke eine lebendige tiefe. so düster frahms musik sonst erscheint, wirkt âfeltâ beinah positiv. klar hört sich das nach herbst an, aber weniger nach herannahender winterdepression als vielmehr nach buntem laub und sonnenschein.
highlight ist das letzte stück âmoreâ, das sich von beinahe hektischen klangspielereien über reduzierte, leicht übersteuerte klavierakkorde hin zu sphärischen flächen entwickelt.
eine wirklich tolle herbstplatte!

(volker kindt)

nils frahm @ myspace