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oâdeath â outside

(city slang/universal)

o'death - outsideâi know that days donât come back, please believe in me.â dies sind die ersten verse, die greg jamie in das mikrofon singt; ein wenig unsicher, zurückhaltend, zerbrechlich ist seine stimme, wie die verse selbst. es ist kein brachialer folk-punk, den "oâdeath" auf ihrem dritten album âoutsideâ spielen. die kompositionen sind komplexer als auf den vorgängerwerken âhead homeâ und âbroken hymnsâ, die meldodien fragiler und das folkloristische genre mit all seiner tradition weit mehr als ein manirismus. banjo, french horn, tuba und insbesondere die nähe zum mehrstimmigen gesang, zum gesang des volkes, zeigen die integrität der musiker gegenüber des gewählten genres. in den stärksten momenten des albums grenzt der musikalische stil an einen schleppenden südstaaten blues und country, unweit eines lightnin hopkins und howlinâ wolf. nicht selten hören wir reminiszenzen des gypsy-folk. die betrachtungen der band greifen eigene erfahrungen auf, die um die 2009 diagnostizierte schwere krankheit des schlagzeugers david rogers-berry kreisen, die dieser 2011 weitestgehend überwunden hat. die veränderte wahrnehmung und weltsicht, die die musiker durch diese erfahrungen selbst erlebt haben, thematisieren "oâdeath" auf âoutsideâ. wie der albumtitel bereits andeutet, geht es im lyrischen um perspektiven, wahrnehmung und erfahrung. der musikalische entwurf kommt gegenüber den früheren werken einer entschleunigung gleich, zeit erhält eine für die band neue bedeutung. âoutsideâ ist ein beeindruckendes album, lyrisch dicht, authentisch und mit einer für new yorker bands außergewöhnlichen integrität gegenüber musikalsichen genres.

jf

o'death @ myspace