oh no oh my â people problems
(moelleux records/almost music/broken silence)
ein
auto, das senkrecht im boden steckt, bildet das cover zum aktuellen
album der band 'oh no oh my' mit dem verheißungsvollen titel 'people
problems'. den humor haben die vier musiker aus austin, texas offensichtlich
seit dem hype um ihr debut in 2006 nicht verloren. wenngleich nicht
mehr viel von dem kauzigen indie-feel übrig geblieben ist, das ein stück
wie 'walk in the park' so unwiderstehlich gemacht hat. vielmehr greift
die band um sänger greg barkley bierernste themen wie perverse serienkiller,
realitätsverlust oder die sinnlosigkeit des lebens auf, häufig versehen
mit einem düsteren sarkasmus. die musik wiederum ist melodischer ohrwurm-pop:
der opener 'walking into me' ist eine klassische indie-hymne, die im
stile von 'death cab for cutie' beginnt, mit wunderbaren harmonien,
uptempo-beat und dramaturgischer steigerung am ende, bei der gar ein
wenig 'belle and sebastian' durchschimmert. die orchestralen popstücke
'you were right' und 'again again' erinnern in ihrer positiv anmutenden
melancholie an den späten ben folds. wirklich prima wird das album allerdings
bei den simplen, akustischen songs wie 'so i took you' (die ballade
um den erwähnten serienkiller), 'not the one' und 'circles and carousels':
in ihrer reduziertheit auf das wesentliche zeigen diese stücke das wahre
songwriter talent der band auf. 'oh no oh my' schaffen mit 'people problems'
ein rundum gelungenes album, das in all seiner doppelbödigkeit und schwarzhumorigen
ironie vor allem eines ist: gute popmusik.
(torben deinert)
oh
no oh my @ myspace
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