home                                     club        musik       konzerte
plattenkritiken | popnews | interviews | popclassics | clubplaylists | plattenlabels

other lives - tamer animals

(play it again sam/rough trade)

other lives - tamer animalswenn eine band seit ihrem debutalbum thom yorke und nick cave zu seinen erklärten fans zählen darf, müsste man sich nun bei dem zweiten album eigentlich auf was ganz großes einstellen. tatsächlich ist other lives mit "tamer animals" das auch fast gelungen. die songs bauen sich langsam und geheimnisvoll auf, bis sie in einem orchestralen popsturm über einen hinwegfegen. vielleicht so etwas wie der neue "new age indiepop"? tanzmusik sind other lives definitv nicht und auch der große ohrwurm will sich beim erstmaligen hören nicht einstellen. doch die platte wächst bei mehrmaligen hören. auch wenn man dem quintett aus oklahoma gerne die musikalische nähe zu bands wie fleet foxes oder bon iver unterstellt, ist ihr trauriger befindlichkeitspop durchaus spannender und trägt an vielen stellen mehr fiefe und melancholie in sich. gleichzeitig verlieren sie sich aber auch hier und da in zuviel "melodie-einfällen", so daß viele songs am ende durchaus fragmentarisch wirken. auch die nähe zu filmkomponisten wie ennio morricone läßt sich nicht leugnen. so kann man "tamer animals" auch wie den soundtrack eines großartigen roadmovies hören. wer also den großen neo-folk-hit sucht ist mit other lives schlecht beraten, wer aber in liebeskummer und weltschmerz ein wenig musikalischen trost gebrauchen kann, ist mit diesem werk allerbestens bedient.
(benny ruess)

other lives @ myspace