(lil facit/cargo)
ästhetik
war für rebekka karijord schon immer wichtig wie die albencover der
beiden vorgänger von âthe noble art of letting goâ verdeutlichen. auf
ihrer website posiert sie in unterschiedlichen surroundings: vor mystischen
waldlandschaften, in lichtkreisen. sie trägt modische kleidung, hüte,
zeigt bemalte haut, kunstvoll wie ein modell. anders als bei natasha
khan, die mit nativen elementen spielt oder anna bronsted (our broken
garden), die das stilmerkmale des gotischen ins zeitgenössische übersetzt,
ist bei rebekka karijord kein konzept zu erkennen. wenig charismatisch
präsentiert sich so auch das dritte album âthe noble art of letting
goâ. mit einem dynamischen piano beginnt das spiel; rebekkas stimme
legt sich emotional in die songstrukturen, während persussions und gitarre
dem opener âwear it like a crownâ zu seiner ganzheit verhelfen. sphärisch
wirkt der gesang, der sich über die kompiosition legt und erst zu seiner
ganzen schönheit findet, wenn die instrumente verstummen. dann singt
rebekka karijord in ein nirgendwo, allein gelassen: ein moment von schönheit
inmitten banaler melodien. pompöser pop, durch streicher - ab und an
nah am dramatischen - wechselt mit simplen popballaden, gesang und piano
als treibende kraft. doch die lieder bleiben stückwerk, berühren, so
emotional komponiert, wenig. es fehlt an konzept und zusammenhang. das
ist schade, denn momente des innehaltens gibt es immer wieder, etwa
im starken titelstück âthe noble art of letting goâ. hören wir also
aufmerksam das zurückhaltende piano und das harfespiel. genießen wir
beseelt die momente, in denen es rebekka karijord gelingt, sich von
äußeren zwängen des mode- und popkonsums freizumachen. schönheit entsteht
immer dann, wenn man alleine in einem nirgendwo musiziert.
jf
rebekka
karijord @ myspace
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