(right hook records)
zur
veränderung gehört mut. immer und überall. niemand weiss was das neue
bringt. ein noch größeres schippchen mut bedarf es dann, wenn man mit
dem bisherigen status quo durchaus zufrieden sein konnte. bezogen auf
eine band würde das wohl heissen, (relativ) erfolgreiche platten releast
zu haben und sich über die letzten jahre eine ansehnliche treue fangemeinde
erspielt zu haben. all das trifft ohne frage auf die rifles zu. sie
haben seit 2005 zwei alben veröffentlicht, die zu den besten der goldenen
britischen welle ab 2004 gehören. auch gelang es ihnen damit in ihrer
heimat achtungserfolge mit top 30 platzierungen in den charts zu erlangen.
obwohl, die ganz großen lorbeeren sammelten andere ein. vielleicht lag
es daran, dass ihr sound zu wenig in die ganze new wave/post punk retro
ecke passte sondern sich letztlich dem ladbritpop der ebenfalls goldenen
neunziger verpflichtet fühlte, vielleicht lag es auch an einem einflussreichen
nme-redakteur, dem gerade einfach ein pf... quer sass, was weiss ich!?
trotzdem oder gerade deshalb verlassen die rifles nun mit langspieler
nummer 3 "freedom run" altbewährtes terrain. dabei kann ich
manche im netz zu lesende fast empörte in jedem falle aber polemische
statements nicht teilen, die rifles würden hier gänzlich mit ihrer musikalischen
vergangenheit brechen. ganz ehrlich, das ist quatsch und läßt eher irgendwelche
musikalisch bebretterten britrockhardliner vermuten, für die ein hauch
von ballade, streicher, downtempo schon verrat und letztlich was für
"warmduscher" oder ähnliches ist. korrekter erscheint es mir
festzustellen, dass die rifles ihr händchen für ohrwurmmelodien behalten
haben und es - wie auf dem vorgänger "the great escape" -
weiterhin verstehen, diese in sehr abwechslungsreiche arrangements zu
packen. richtig ist weiter, dass der hymnische indierock früher tage
- einer meiner all-time-favourites ist immer noch ihre debutsingle "peace
& quiet", 2005 releast auf blow up records - erstmal gegessen
zu sein scheint. das ist tatsächlich bedauerlich, zumal mich einige
songs eben auch so gar nicht überzeugen können (höre etwas flache "love
is a key" oder das unnötig in die länge gezogene "little boy
blue"). nur kann ich dem poppigen "freedom run" wie gesagt
trotzdem positive seiten abgewinnen und etwa beim hören von "sweetest
thing" oder "eveline" nicht einfach das ganze album runterputzen...
(mf)
the
rifles @ myspace
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