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she and him - a very she and him christmas

(domino/goodtogo)

she & him - a very she & him christmaswas waren das noch für zeiten, als zooey deschanel als cat in âweedsâ auftrat und abseits allem mainstreams fans begeisterte. nun spielt zooey in ânew girlâ, einer comedy serie auf fox, einer der schlechtesten neuen serien 2011, die hauptrolle. lieblich, süß und mit einer gewissen ironischen distanz zu ihrem eigenen schaffen, als wolle sie sich selbst nicht ganz ernst nehmen. der humor ist flach, die zielgruppe groß: hollywood mainstream a la carte. war â500 days of summerâ 2009 noch als indieproduktion gestartet, wurde der film dank bezauberndem soundtrack und originell erzählter story zu einem ueberraschungserfolg. zooey deschanel hatte fraglos ihren anteil an dem erfolg. als nunmehr neu gefeierter indie-superstar des mainstream spielt sie mit m. ward das weihnachtsalbum âa very she and him christmasâ ein und reiht sich damit in eine lange historie von grossen künstlern wie elvis presley, frank sinatra, bob dylan und - im jüngsten land des independent - sufjan stevens und conor oberst. der sound wurzelt, wie bereits auf den beiden vorgängeralben von she and him, in der musik der 50er und 70er jahre. dabei wildern deschanel und ward ein wenig durch die genres, von jazz, pop bis hin zum blues. zooey singt die weihnachtslieder mit ihrer zarten stimme, haucht einzelne verse ein wenig zu kitschig in das mikrofon. âblue christmasâ ist in seiner original version schon so fantastisch, dass es auch auf âa very she and him christmasâ gelingt, der opener âthe christmas waltzâ ist überraschend zurückhaltend, mit sanftem gitarrenspiel von ward, âbaby itâs cold outsideâ ist verspielt ohne aufgesetzt zu sein, und das abschließende âthe christmas songâ ist ehrfürchtig zurückgenommen. neben diesen highlights finden wir she and him-songs zwischen pop und dem ihnen so eigenen sound, zwischen indie und mainstream. ihre weihnachtslieder unterscheiden sich aber insbesondere von denen oben genannter künstler in der integrität gegenüber dem behandelnden objekt; was die covergestaltung bereits ahnen lässt, hören wir insbesondere im gesang von deschanel: eine uns bekannte distanzierte ironie, eine fehlende ernsthaftigkeit. zweifellos ein stilmittel, was she and him zu dem gemacht hat, was sie heute sind. dennoch scheint es, als möchte ms. deschanel noch nicht einsehen, was freilich sehr offensichtlich ist: ihren indie status hat sie längst aufgegeben. auf eine solche einsicht folgt übrigens nicht selten ein weihnachtsalbum.

jf

she and him @ myspace