(human sounds/rough trade)
viel
asche und zu wenig âphoenixâ â so muss leider das fazit des neuen longplayers
der freundlichen franzosen lauten.
dabei gibt es durchaus paralellen zwischen beiden bands, allem voran,
dass sie ende der neunziger jahre die grande nation schlagartig zurück
ins indiepopkulturelle bewusstsein brachten. mit federleichten ohrwürmern
wie âheartbeatâ oder âyellow butterflyâ feierte die band damals ihre
bislang größten erfolge.
danach verlor sich ihre spur zwischen zwei von kritik und publikum schlecht
rezipierten alben und einer kürzlich erschienen best of zusammenstellung.
doch - und das ist eine gute nachricht - ist auch auf ihrer neuen platte
der traditionelle sound der band erkennbar. jedes einzelne stück kann
unter gefälligem tanzbaren indiepop mit leichtem sixties einschlag verortet
werden. insbesondere âeasyâ oder ânightmaresâ, die beiden schönsten
songs dieses albums, sind wie für eine strandparty mit grillwürsten
und einem kleinen feuer in den abendstunden oder eine fahrt mit freunden
auf der rückbank über sommerliche landstrassen gemacht.
aber und jetzt kommt ein großes âaberâ: da gibt es ein problem. âtahiti
80â wir müssen reden.
im gegensatz zu jeder noch so mediokreren âphoenixâ-veröffentlichung
findet sich kein song, der das gewisse etwas hat, dieses âje ne sais
quasâ, dass den unterschied zwischen einem netten lied und einem hit
ausmacht, jenes etwas, dass einen hektisch die rewind taste suchen lässt.
obwohl die lieder für sich grundsympatisch und durchaus angenehm klingen,
fehlt dem album ein überraschungseffekt.
auch bei der entsehungsgeschichte des albums verstärkt sich das gefühl
einer band, die es sich in ihrer nische gemütlich gemacht hat und nun
im eigenen saft schmort, denn die maßgeblichen produzenten sind ausnahmslos
ex-mitglieder, die im bandeigenen studio an den reglern drehten.
stets hat man ähnlich wie bei den scheußlichen nachmittagsdramen auf
rtl das gefühl, bei jedem song genau vorhersagen zu können, wie es weitergeht.
einzige - allerdings nicht überzeugende - ausnahme ist âcrack upâ, der
anfangs wie ein âvampire weekendâ âtahiti 80â remix klingt , dann aber
im lauf seiner acht minuten eine fatale abzweigung in richtung elektrodisco
nimmt, die der band überhaupt nicht gut zu gesicht steht.
die größte qualität der band, nämlich das ohrwurmgespür, scheint leider
verloren.
(da)
tahiti
80 @ myspace
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