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the cure â bestival 2011

(pias uk/sunday best/rough trade)

cure - bestival 2011eine platte einer der eigenen lieblingsbands zu besprechen ist nicht immer leicht. besonders wenn die band the cure heißt.
zunächst die fakten: âbestival 2011â ist das erste live-album der band seit 1993, wurde auf cure's einzigem festival-auftritt in diesem jahr aufgezeichnet und umfasst 32 songs mit einer dauer von über zwei stunden. alle einnahmen aus dem verkauf kommen dem âisle of wight youth trustâ zu gute. soweit so gut.
auch die songauswahl kann sich sehen bzw. hören lassen. beinahe alle phasen der band-geschichte werden berücksichtigt. lange live bei the cure nicht mehr gehörte songs wie âlovecatsâ und âthe caterpillarâ geben die vier herren zum besten. auch gab es einen besetzungswechsel: gitarrist porl thompson ist nun nicht mehr dabei, dafür wieder der langjährige keyboarder roger o'donnel.
womit wir schon beim ersten problem wären: einigen songs fehlt einfach die zweite gitarre (âjust like heavenâ, âendâ, âdisintegrationâ). das nächste und entscheidendere: der gesang. robert smith hat zwar noch anfang des jahres bei den âreflectionsâ-auftritten in sydney hervorragend gesungen, hier aber presst er oftmals unschön gezwungen aus dem hals. er verändert sogar die gesangsmelodien der songs bis zur unkenntlichkeit (âlovecatsâ). klar ist smith nun auch keine 25 mehr, aber leider sind stimme und melodien nicht unwesentlich wichtig für den sound der band. zumindest könnte sonst der gesang -wäre er etwas besser- sicher über die etwas lustlos gespielten stücke hinwegtäuschen. ein echtes ärgernis ist der schlagzeuger, der nach mehr als eineinhalb jahrzehnten bei the cure nicht in der lage ist, die alten songs adäquat zu spielen. so wirken große stücke/hits wie âjust like heavenâ, âin between daysâ, âboys don't cryâ, âjumping someone else's trainâ unglaublich schnarchig. das hat man alles schonmal besser und vor allem energetischer gehört - und sei es auf den studioaufnahmen.
so bleibt âbestival 2011â ein dokument, das laut gehört ein wenig spaß macht. die versionen der songs von alten live-alben sind aber bedauerlicherweise alle besser bzw. diese hier reichen nicht an die studioversionen heran.
ich hätte gerne was anderes geschrieben, aber nein, herr smith, das überzeugt leider nicht!

(volker kindt)

the cure @ myspace