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wild beasts â smother

(domino/go to go)

wild beasts - smotherkaum eine platte ist bei mir und auch in meinem freundeskreis zuletzt so eingeschlagen wie das famose two dancers von den âwild beastsâ. die hinreißenden arrangements, die als tiefe verneigung vor kate bush verstanden werden können, üben pure magie auf mich aus.
nach solchen alben ist es allgemein kein wunder, wenn das niveau abfällt oder ein zur gänze neuer weg eingeschlagen wird, um der last des vorerfolgs zu entgehen. dementsprechend rang ich mit vorfreude und skepzis als âsmotherâ angekündigt wurde. doch bereits der im netz geschaltete teaser mit den blütenblättern am fenster (plaything) und die vorabsingle albatross ließen großes vermuten.
die ersten durchläufe allerdings wusste das album nicht so sehr zu überzeugen, wie der vorgänger. unter der last wurde das tempo sichtlich rausgenommen â ausnahme ist das herzzerreißende a little bit further (bitte die fantastische garage session von telerama anschauen). die songs, die es vorab zu bestaunen gab, blieben am ehesten im ohr. einige kanten störten. das album wollte also erarbeitet werden. und so nimmt es nicht wunder, dass smother von mal zu mal mehr zum verlieben einlädt und immer weiter wächst. âsmotherâ ist das, was man einen wahren grower nennen kann.
und letztlich hat sich zwischen smother und two dancers nicht viel geändert. zwar wurde das tempo rausgenommen und die rhythmik gewinnt etwas an gewicht, dennoch entschälen sich wieder wahre kleinode, die gleichsam durch einfachheit und tiefgang zu überzeugen wissen. denn auf dem nicht immer stramm gespannten drahtseil zwischen haarsträubend und mitreißend entwickeln die âwild beastsâ stets pure eleganz.
sie sind trotz des musikalischen pathos keine band, die zur großen popgeste taugt: sanftmut, reflektiertheit und zerbrechlichkeit der songstrukturen und textebene wissen dieses grandios zu verhindern. seltsam geerdet wirkt dies. platz für superlative, platz für platte machismen gibt es in diesem kosmos keinen.
hier ist eine band, die das potenzial hat, nicht nur meinen freundeskreis und mich noch viele, viele male in ihren bann zu ziehen.

(andré florian kobus)

wild beats @ myspace