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william fitzsimmons â gold in the shadow

(grönland/rough trade)

william fitzsimmons - gold in the shadowes gibt musiker, bei denen man das gefühl hat, dass es eine besonders stark ausgebildete unmittelbarkeit zwischen ihrer inneren befindlichkeit und ihrem musikalischem ausdruck gibt.
fitzsimmons gehört da wohl dazu. musik als veröffentlichte katharsis, als arbeit an sich selbst, als erzählung vom scheitern und lernen - auch sein mittlerweile viertes album, schreibt diese geschichte, wie ein musikalisches tagebuch, fort.
die erzählung um seine person klingt dabei, wie aus dem marketing handbuch zum schaffen von musikern des typs singer/songwriter abgeschrieben, so perfekt nährt sie den mythos des in sich gekehrten künstlers, der nur in der lage ist, durch seine musik zu überleben und die so erzählt wird: fitzsimmons aufgewachsen als kind blinder eltern, hat in seinem elternhaus schon früh die funktion von musik als emotionaler brücke zwischen seiner und ihrer welt verinnerlicht. er wird psychotherapeut und entdeckt die musik als mittel der selbsttherapie und zur verarbeitung seiner psychischen wunden wieder.
während gegenstand des todtraurigen vorgängeralbums âthe sparrow and the crowâ die trennung von seiner frau nach fast zehnjähriger ehe war, nährt sich seine aktuelle platte aus dem darauffolgenden lebensabschnitt und beschreibt seine seelischen wiederbelebung und psychischen erneuerung, vom âgold in the shadowâ.
wenngleich noch immer sehr ruhig und nachdenklich und unverkennbar fitzsimmons, ist entsprechend mehr licht auf seinem aktuellen album zu finden. âthe tide pulls from the moonâ und âthe winter from her leavingâ seien hier beispielhaft genannt. auch wenn die songs über albumlänge etwas zäh zu wirken beginnen, da tempo und stimmlage zu sehr in bekanntem muster verharren, ist dies jammern auf hohem niveau. auch âgold in the shadowâ unterstreicht einmal mehr, das fitzsimmons zu recht zu den großen seiner zunft gezählt wird.

(frieder dähnhardt)

william fitzsimmons @ myspace