andrea schroeder - blackbird
(glitterhouse/indigo)
hochkarätig
ja. überragend nein. so würde ich meine höreindrücke zu dem debutalbum
der berlinerin andrea schroeder zwischen all den begeisterten lobgesängen
einordnen. richtig ist, "blackbird" passt mit seiner düsteren
moll-lastigen färbung super zum um sich greifenden herbst. richtig ist
auch, dass man atmosphärisch das ein ums andere mal an einen weiblichen
nick cave denken könnte, noch viel mehr allerdings fühle ich mich an
die walkabouts erinnert. gerade letztere parallele wird sicher nicht
von ungefähr kommen, saß mit chris eckman als produzent niemand anderes
an den reglern als das gründungsmitglied und kopf der legendären seattler
band. da versteht es sich auch von selbst, das "blackbird"
nirgends richtiger zu veröffentlichen gewesen wäre als beim unverwüstlichen
nordrhein-westfälischen indielabel glitterhouse. richtig ist aber auch,
dass "blackbird" trotz seiner dichte und intensität - welche
insbesondere durch schroeders tiefe bisweilen ein wenig pathetischen
vocals befeuert werden - in der gesamtschau doch etwas eintönig klingen
kann. mir fehlt es auf "blackbird" mehrmals an der einen schlichten
sich wirklich im kopf festsetzenden melodie. aber wie gesagt, nicht
klingen muss, sondern kann! denn wer sich im alternative country genre
zuhause fühlt, dürfte in diesem herbst an andrea schroeders debutalbum
nicht vorbeikommen...
(mf)
andrea
schroeder @ world wide web
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