solingen
ist nicht in uk. so haben die vier burschen von the blackberries schon
mal eine erste große bürde zu tragen und müssen trotz fehlender vorschuss-coolness
behaupten. die 12 songs auf ihrem debutalbum "music for the night"
bergen zwar eine große musikalische qualität in sich, aber leider auch
immer wieder mal den hauch eines plagiats. eine schwäche unter der hierzulande
leider viele bands leiden und über die bei britischen bands gerne mal
hinweggesehen wird. wenn man im presseinfo liest, sie hätten "eine
große portion sixties-attitüde", muß man unweigerlich etwas lächeln.
ich vermute nämlich, die jungs haben noch nie ein album von 13th floor
elevator gehört oder sich das oeuvre der kinks oder the byrds reingetan.
mit dem terminus "sixties" sollte die jüngere generation echt
vorsichtig sein. sich einfach mal schnell chelsea-boots, ringel- oder
paisleyshirts anziehen reicht nämlich meist nicht. ebensowenig höre
ich bei the blackberries post-mod-britpop-sound, stattdessen zu oft
das übliche 4/4 gebolze und die hi-hat auf sechtzehntel-beats heruntergedudelt.
dieser nervige da mittlerweile inflationäre beat der dorf-indie-diskos
eben, den heute eigentlich nur noch two door cinema club spielen dürfen...
doch nun genug gemeckert. es bleibt nämlich trotz dieser kritikpunkte
festzuhalten das the blackberries ihre sache ansonsten richtig gut machen
und wirklich ein gutes gespür für tolle melodien haben. songs wie "she
builds walls" und "this city is electric" sind echte
popjuwele und versöhnen mich. die band hat ein großes potential und
man wünscht ihnen das sie sich in zukunft von zeitgeistigen vorgaben
verabschieden. dann würden sie sicher ein viel schärferes, eigenes profil
gewinnen. dann wären sie vielleicht schon die neuen deutschen indie-helden
von morgen. somit ist ihr debut "music for the night" ein
gutes, beachtenswertes und solides werk geworden, dem im sound-design
aber mehr mut zur eigenständigkeit gut getan hätte. wer sich für neue
heimische helden im fahrwasser von kooks oder two door cinema club interessiert,
dürfte mit the blackberries richtig glücklich werden. daher gebe ich
trotz vorangegangener kritik eine ausdrückliche kaufempfehlung aus,
denn the blackberries sind eine gute junge band, von denen man sich
hierzulande viel mehr wünschen würde.
(benny ruess)
solingen
ist nicht in uk. so haben die vier burschen von the blackberries schon
mal eine erste große bürde zu tragen und müssen trotz fehlender vorschuss-coolness
behaupten. die 12 songs auf ihrem debutalbum "music for the night"
bergen zwar eine große musikalische qualität in sich, aber leider auch
immer wieder mal den hauch eines plagiats. eine schwäche unter der hierzulande
leider viele bands leiden und über die bei britischen bands gerne mal
hinweggesehen wird. wenn man im presseinfo liest, sie hätten "eine
große portion sixties-attitüde", muß man unweigerlich etwas lächeln.
ich vermute nämlich, die jungs haben noch nie ein album von 13th floor
elevator gehört oder sich das oeuvre der kinks oder the byrds reingetan.
mit dem terminus "sixties" sollte die jüngere generation echt
vorsichtig sein. sich einfach mal schnell chelsea-boots, ringel- oder
paisleyshirts anziehen reicht nämlich meist nicht. ebensowenig höre
ich bei the blackberries post-mod-britpop-sound, stattdessen zu oft
das übliche 4/4 gebolze und die hi-hat auf sechtzehntel-beats heruntergedudelt.
dieser nervige da mittlerweile inflationäre beat der dorf-indie-diskos
eben, den heute eigentlich nur noch two door cinema club spielen dürfen...
doch nun genug gemeckert. es bleibt nämlich trotz dieser kritikpunkte
festzuhalten das the blackberries ihre sache ansonsten richtig gut machen
und wirklich ein gutes gespür für tolle melodien haben. songs wie "she
builds walls" und "this city is electric" sind echte
popjuwele und versöhnen mich. die band hat ein großes potential und
man wünscht ihnen das sie sich in zukunft von zeitgeistigen vorgaben
verabschieden. dann würden sie sicher ein viel schärferes, eigenes profil
gewinnen. dann wären sie vielleicht schon die neuen deutschen indie-helden
von morgen. somit ist ihr debut "music for the night" ein
gutes, beachtenswertes und solides werk geworden, dem im sound-design
aber mehr mut zur eigenständigkeit gut getan hätte. wer sich für neue
heimische helden im fahrwasser von kooks oder two door cinema club interessiert,
dürfte mit the blackberries richtig glücklich werden. daher gebe ich
trotz vorangegangener kritik eine ausdrückliche kaufempfehlung aus,
denn the blackberries sind eine gute junge band, von denen man sich
hierzulande viel mehr wünschen würde.