blood red shoes - in time to voices
(v2/cooperative)
auch
die beiden einstigen milchgesichter aus brighton werden offensichtlich
und unüberhörbar älter. und schicken sich derzeit mit album nummer drei
"in time to voices" an, eine der letzten bands des brithypes
zu werden (wenn man vielleicht mal von den unverwüstlichen futureheads
- haben schon wieder ne scheibe in der mache? - und der reunion von
bloc party mal absieht!)! nach zwei alben voll krachigem indierock war
der schritt zu neuen musikalischen ufern für den weiteren fortbestand
zwingend notwendig und wird hier von laura-mary carter und ihrem kollegen
an den fellen steve ansell auch tatsächlich in angriff genommen. immerhin.
denn das ergebnis fehlt es trotz des versuches, ambitioniertere letztlich
ruhigere töne anzuschlagen an songwriterischer klasse. wenn die hookline
und das zusätzliche pfeifen des auf sturm und drang gebürsteten adrenalins
in den ohren fehlt, braucht es mehr als vielschichtigere arrangements.
mich überzeugt bis auf der albumeinstieg mit dem titelgebenden "in
time to voices", welcher dann rückblickend zu hohe erwartungen
bei mir aufkeimen ließ, eigentlich keiner der folgenden zehn songs so
wirklich. als zu störend empfinde ich dabei auch die unverändert viel
zu häufig angeschlagene "alternativerockgitarre". exemplarisch
dafür steht der song "the silence and the drones", bei dem
die gitarre den song einfach nur kaputtmacht.
da hätte es dem duo sicher gut getan, sofern es die britische arroganz
- der musikalische nabel der welt zu sein - zuließe, mal ins kleine
unbedeutende dänemark zu gucken. die raveonettes vollziehen seit jahren
einen meisterlichen spagat zwischen garage, wall of sound, verträumter
melancholie und poppigem songwriting.
den blood red shoes gelingt all dies hier nicht im wünschenswertem maße!
(mf)
blood
red shoes @ world wide web
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