(demon/soulfood)
wer
glaubte das der großmeister des amerikanischen indie-punkrock bob mould
mit seiner band sugar und dem meisterwerk "copper blue" seinen
zenit vor langer zeit erlebt hätte und seitdem nur noch solide, mittelmäßige
bzw. auch teils schwache alben produziert habe, wird durch das neue
solowerk "silver age" eines besseren belehrt. bob mould, der
hüsker dü gründete und ohne den es die pixies so wohl nie gegeben hätte,
zeigt im stolzen alter von 53 lenzen nochmal allen jungspunden wo die
indierock-gitarre hängt. keines seiner alben schließt so gekonnt an
das epochale werk "copper blue" an wie "silver age".
man reibt sich die ohren und mag nicht glauben das beide alben fast
ganze 20 jahre trennen. die enge freundschaft zu dave grohl (foo fighters),
der einer seiner größten fans ist und ihn musikalisch immer wieder anstachelte
und mit auf tour der foo fighters nahm, mag mit ein grund gewesen sein,
das bob sein kreatives songwriter-mojo wiedergefunden hat.
da wird wieder lustvoll drauflosgerockt als gäbe es kein morgen und
man mag es ja kaum glauben: bei dem ganzen drögen, seichten befindlichkeitspop
den einem gerade diverse gelangweilte zwanzigjährige anbieten, klingt
"silver age" mit seiner durchgehenden rockpower wie ein einziger
jungbrunnen.
"briefest moment", "the descent" oder "angels
rearrange" sind songs mit höchst brillianten hooklines die man
so lange im indierock vermisste. auch die texte sind exzellent, voller
wut, guter pointen und infragestellungen, aber auch nicht ohne hoffnung.
gerade durch seine sympathische umtriebigkeit als gay-aktivist dürften
bob mould die themen nicht ausgegangen sein. der "silberrücken"
des indie-punkrock hat mit "silver age" definitiv eines der
besten indierock-alben 2012 geschaffen und aufgezeigt, das er auch mit
seinen alter noch lange nicht zum alten eisen gehört. unbedingt kaufen!
(benny ruess)
bob
mould @ world wide web
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