(sacred bones/cargo)
mmh.
cult of youth haben mit "love will prevail" ein album im konjunktiv
gemacht. hätte, könnte, sollte! tatsächlich hätte dieser dritte langspieler
von seiner musikalischen anlage her das potential, eines der wichtigeren
releases des jahrgangs 2012 zu sein. so gesehen, könnte die band um
kopf sean ragon - seines zeichens plattenladen- und labelbetreiber in
brooklyn - der gesamten new yorker blase eine weitere interessante nuance
hinzugefügt haben.
wie, ihr fragt euch jetzt, worum es hier eigentlich geht?
cult of youth sind in brooklyn beheimatet und von beginn an ihres fünfjährigen
schaffens vor allem ein projekt von sean ragon. der hat nun, zur aufnahme
des dritten albums in seinem - bereits erwähnten - plattenladen extra
ein studio aufgebaut und "love will prevail" dort mit seinen
drei mitstreitern eingespielt. von der musikalischen anlage kann man
das quartett im post post punk verorten, joy division und frühe death
in june fallen einem da ein. anders als viele andere bands, etwa auf
captured tracks, verzichten cult of youth aber gänzlich auf die beimischung
verschiedener anderer zutaten, etwa aus dream- und indiepop. cult of
youth sind kompromisslos retro. ihre aufnahmen klingen im besten sinne
immer etwas muffig, viele songs werden durch einen sehr präsenten bass
vorangetrieben, teilweise interessant durch violine oder trompete in
ihren arrangements ergänzt. auch die vocals von sean regan erinnern
wiederholt deutlich an ian curtis. soweit so gut.
wäre da am ende nicht doch die feststellung, dass auch nach mehreren
durchgängen leider zu weniges von "love will prevail" hängen
bleibt. der retroeske musikalische rahmen ist wirklich spannend, die
konkrete songwriterische umsetzung aber einfach nicht zwingend, einnehmend
und überzeugend genug. lediglich zwei drei songs wie beispielweise "golden
age" oder "it took a lifetime" graben sich schnell ins
ohr. und das ist bedauerlich, denn da sollte eigentlich mehr drin gewesen
sein!
(mf)
cult
of youth @ world wide web
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