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the culture in memoriam - rest in pieces

(stargazer records/broken silence)

the culture in memoriam – rest in pieces"run emilie run", so der refrain des gleichnamigen openers, den mir victor hakansson nach stimmungsvollem streicherintro entgegenschmettert. "rest in pieces", das dritte album der schwedischen band the culture in memoriam, beginnt epochal und geladen, nimmt den hörer zu beginn an die hand und begleitet ihn durch die gesamte platte. ein auf und ab der gefühle, ausgedrückt durch mehrstimmigen gesang, chöre, kettledrums und der gewohnt fragil-ranzigen stimme von hakansson. und doch könnten die songs unterschiedlicher nicht sein, ein muster sucht man auf "rest in pieces" vergeblich. so peitscht mich "vanilla wreck" durch an die großartigen fleet foxes erinnernden folkgesänge von melancholie zu euphorie, nur um durch das folgende von ruhigen glocken- und geigenparts getragenen "sisters" zur besonnenheit zu mahnen. feine einflüsse lassen sich erkennen. "crafoord the clown", der abschluss "lost at sea" und vor allem der opener "run emilie run" bilden durch epische melodieabfolgen, gezielt schnelle soloparts und darauffolgende chöre ein soundgerüst, welches mich an die wundervollen arcade fire zu "neon bible" zeiten erinnert.
keine frage: dem ein oder anderen mag der von the culutre and memoriam selbst als pavestone-pop bezeichnete stil zu anstrengend oder langweilig erscheinen. vergeblich sucht man nach potenziellen ohrwürmern, dancefloor- oder radiohits. doch will die band das wirklich? die antwort ist nein, sie will es nicht. und sie sollen es auch bitte nicht. viel zu harmonisch und zeitlos kommt die emotionale zusammenstellung auf "rest in pieces" daher. beeindruckende und bewegende platte für die, die sich darauf einlassen. sehr empfehlenswert.

(markus nüsse).

culture in memoriam @ myspace