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cursive - i am gemini

(saddle creek/cargo)

cursive – i am gemini tim kasher, der stets rockigere conor oberst, macht mit dem aktuellen album seiner fünfköpfigen band cursive wieder alles richtig: er schert sich einen dreck um aktuelle trends im indiebereich und beweist damit, längst herausgefunden zu haben, wie musik an und für sich zu funktionieren hat. es gilt, zu guten arrangements und kompositionen jenseits der langeweile interessante geschichten zu erzählen. das konnte kasher schon immer und führt es auf dem konzeptalbum "i am gemini" auch konsequent weiter. hier geht es vom ersten bis zum dreizehnten song um die zwillinge cassius und pollock, die bei der geburt getrennt wurden und sich auf ganz unterschiedliche weise entwickelten. der eine zum guten, der andere zum bösen. dieser grundstoff liefert genug material für ausschweifende rocksongs, die sich sowohl balladenparts mit streichern, klassischer rockriffs als auch krachiger noiseorgien bedienen. von der struktur her oft queen oder muse, vom sound her aber eher queens of the stoneage oder spleeniger (ich denke mal, das wort ist inzwischen wieder erlaubt) emorock zwischen the desaparecidos und trail of dead. ein zeitloses album mit ecken und kanten, das hier in deutschland leider und wahrscheinlich kaum beachtung finden wird.

(mike witschi)

cursive @ myspace